Montag, 28. März 2011

Escargot! Blague!

cooler BMX-Boy in Brüssel
Jetzt, wo unser Internet nur noch so schnell ist wie eine gros escargot, eine fette Schnecke, werden wir jungen Assistenten gezwungen, auch die Welt außerhalb unserer eingemufften Archezimmer zu entdecken. Aber das ist gar nicht schlimm, denn die Jeunesse ist jetzt gerissener, mutiger und schöner als je zuvor. Mit gestutzem Haar und neuen Kleidern machen sie sich auf den Weg. Mit verbesserter Ortskenntnis und advanced french erkunden sie die interessantesten Bars, Cafés, Parks und Spielplätze. Brüssel gehört jetzt uns.

Samstag, 26. März 2011

36 Grad und es wird noch heißer...

Naja nicht ganz 36, aber immerhin schon 13, und heißer wird es auf jeden Fall.
Mitraillette. Bon appetit
Seit ein paar Tagen ist jetzt auch in Brüssel Frühling, und zwar ordentlich. Wir haben schon die hässlichen weißen Plastikstühle aus der Garage geholt, um uns um unseren hässlichen schwarzen Plastiktisch ein bisschen in die Sonne setzen zu können. Es ist wunderbar: von Plastikmöbeln umgeben auf der Terrasse zu sitzen und durch die Gläser einer billigen H&M (wahlweise auch C&A) Sonnenbrille entweder auf fette Katzen oder auf den Eingang vom Supermarkt gegenüber zu schauen. Der wird immerhin gerade umgebaut, also hat man auch wirklich was zu sehen. Immer mal wieder kann man die Melodie von einem Eiswagen hören, der verzweifelt schon das zwanzigste Mal durchs Viertel fährt. Nein, es ist wirklich nicht schlecht. Wir haben das Wintertief jetzt überwunden, gestern habe ich das warme Wetter in der Zebra-Bar mit gleich zwei Gläsern hausgemachten Eistee für je 2,60€ zelebriert. Es hilft natürlich auch, wenn man frei hat und nicht arbeiten muss. Wir haben hier ja überhaupt auch unwahrscheinlich viel Glück, dass wir die beste Pommesbude überhaupt gleich in der Nähe haben und uns immer mal wieder ein frittiertes Abendessen gönnen können, so wie gestern: ein Mitraillette. Das erste meines Lebens. Hopps zwei Stationen schwarzfahren (die Metropreise sind erhöht worden!) und schon hat man ein Brot, von dem locker drei Personen satt werden können. Mitraillette bedeutet "Gewehr" und ist sehr belgisch: ungefähr ein halbes Baguette vollgepackt mit Fleisch, Pommes und Sauce. Atemberaubend. Und man kann sich natürlich aussuchen, welches Fleisch und welche Sauce man will. Ein absolutes Muss für Leute, die schnell und sicher ein paar Pfund zunehmen möchten.

Donnerstag, 11. November 2010

Chambre

Ich muss mein Zimmer doch nicht wechseln. Es hat gar keiner dran gedacht, dass im ersten Stock auch noch ein Zimmer ist, das näher am Bad ist und unkomplizierter zu erreichen. Also trifft es jetzt eine andere Assistentin, und nicht mich. Das ist gut, weil sonst hätte ich bis morgen noch alle meine Colaflaschen irgendwie entsorgen müssen. Momentan sind sie in meinem Schrank und es ist besser wenn man nicht die Tür aufmacht. Es ist auch gut, weil ich mein Zimmer mag, es ist zwar nicht besonders groß aber so schön abgelegen, außerdem muss man nur immer eine Treppe hochlaufen und über mit wohnt keiner, also kann auch keiner rumtrampeln. Es nervt bisschen, dass mein Wasserhahn tropft und dass ich kein Balkönchen zum Getränkekühlen habe, aber ça va.

Montag, 1. November 2010

The Village

Das Week-End fing ja schon mal nicht so gut an: unser fragilster Bewohner ist früh morgens in seinem Zimmer hingefallen und musste ins Krankenhaus. Das war ein Riesentratra mit Krankenwagen und allem. Keiner wusste wirklich, wie schlimm es war und alle saßen da und haben gewartet. Keiner wusste, ob wir jetzt wirklich losfahren oder nicht. Der Sturz hat bei einer Bewohnerin eine Krise ausgelöst und sie hat sich wieder selbst geschlagen. Daraufhin hat wieder eine andere Bewohnerin einen Heulkrampf gekriegt. Das beste Frühstück seit langem.
Letztendlich sind wir dann aber gottseidank gefahren, anders wäre das für die Personnes gar nicht gut gewesen. Wir logierten in einem Haus, das ohne weiteres auch eine Filmkulisse hätte sein können. Es war alles ziemlich öko und so viel wie möglich selbst gemacht, mit ganz wenig Müll und so. Tagsüber durfte man nur auf das Plumpsklo draußen gehen, nachts konnte man luxuriöserweise ein normales im Haus benutzen. Das Wasser kam aus einem eigenen Brunnen und wir haben alle versucht, so wenig wie möglich zu trinken. Es war braun. Jedenfalls haben wir viele Spaziergänge gemacht und die Leute hatten die Möglichkeit, viel zu beten in der "hauseigenen" Kirche. Es gab auch Schafe und Esel und Kühe und Hunde, Hühner, Katzen, Hasen. Und einen Gemüsegarten. Es war eisig kalt, immerhin hat es nicht geregnet, jedenfalls nur ein bisschen. Und es war so unglaublich still draußen, und auch ein bisschen unheimlich. 



Freitag, 15. Oktober 2010

Le week-end du foyer

Morgen gehts für zwei Tage in die Ardennen, bin schon sehr gespannt. Habe noch nicht gepackt, aber das werde ich schon noch schaffen. Wir fahren mit zwei Autos hin. Das gesamte Foyer, also alle Personen und alle Assistenten.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Chaîne

Oh man ich hab mir immer noch keine neue Fahrradkette besorgt. Wenn ich noch länger warte, kann ichs bald ganz sein lassen...
Ich bin schon gespannt auf nächstes Wochenende, da ist nämlich week-end du foyer und wir fahren alle zusammen in die Ardennen für zwei Tage.
Ich muss jetzt immer Mittwochs wecken und Donnerstags kochen.
Mein Zimmer hab ich immer noch nicht getauscht, weil man hier noch nicht weiß, wie man das am besten machen kann, einen Zimmertausch mit einem Trisomie 21 Menschen. Soweit ich gehört habe soll ein Internetforum Aufschluss geben.
Französisch lerne ich mittlerweile auch nur noch in meinem Intensivkurs, der aber auch gar nicht mehr so lange ist, danach muss ich mir überlegen, was ich mache: gleich weiter mit Niveau 03 Intensif oder erst mal Pause bis Februar und dann 03 Normal, also nur zwei mal die Woche. Mal sehen.

Samstag, 9. Oktober 2010

Musée des instruments de musique

Das Instrumentemuseum in Brüssel ist in einem wunderschönen Haus in der Nähe von der Gare Centrale. Am Mittwoch waren wir da, alle Assistenten von La Ruche, anstatt der réunion. Da war der Eintritt nämlich umsonst. Am Eingang kriegt man da einen Kopfhörer, den man sich aufsetzen muss, und dann hört man immer automatisch die Musik von dem Instrument, das man sich gerade anschaut. Das ist ziemlich cool, aber auch manchmal ziemlich nervig. Dann haben auch noch zwei Leute an einem Flügel was vorgespielt. Leider durfte man die ganzen Instrumente nicht anfassen, sonst hätte ich gern auch selber mal ein paar ausprobiert.